Wolfgang Hegewald, geboren am 26.3.1952 in Dresden, studierte Informatik in Dresden und evangelische Theologie in Leipzig, arbeitete in der Industrie und als Friedhofsgärtner. Weil er in der DDR nicht publizieren konnte, stellte er einen Ausreiseantrag und zog 1983 in die Bundesrepublik, wo er zunächst in Hamburg lebte, später in Rehburg-Loccum. 1987/88 Stipendiat an der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom. 1989 fellow des Writers Program des German Marshall Fund in Washington. Seit 1993 Leiter des Studios für Literatur und Theater an der Universität Tübingen. Hegewald war bis zu seinem Austritt im November 1996 Mitglied im PEN-Zentrum der Bundesrepublik Deutschland. Seit 2006 Mitglied der Freien Akademie der Künste Hamburg, seit 2011 Leiter der Sektion Literatur.
* 26. März 1952
von Jan Strümpel
Essay
Mit seinem subversiven, die Vorgaben realistischen Erzählens gezielt überschreitenden literarischen Programm wurde dem aus Dresden stammenden Wolfgang Hegewald, wiewohl von Franz Fühmann als Autor zum Hinstorff-Verlag geholt, der Eintritt in den Buchmarkt der DDR verwehrt. Zwar bekam er ein Honorar für eine Vorfassung seines Romans „Jakob Oberlin oder Die Kunst der Heimat“, die Produktion wurde jedoch nie in die Wege geleitet. Um seinen Büchern tatsächlich „so etwas wie Heimat“ zu geben, mußte Hegewald in den westlichen Teil ...